Im Forum forum-wehrpflicht.de wurde immer wieder die allgemeine Wehrpflicht diskutiert, nur was ist das eigentlich, welche Vor-und Nachteile bietet sie Deutschland? Wie ist die aktuelle Situation?
In der Bundeswehr waren früher hauptsächlich junge Männer, allerdings ist der Bedarf heute weniger geworden. In einigen Teilbereichen sind mittlerweile sogar Frauen gefragt. Die Bundeswehr wurde 1955 gegründet und war von Anfang ein umstrittenes Thema. Unter den Politikern scheiden sich die Meinungen und das Amt gilt beim Bundesverteidigungsminister weiterhin als umstritten. Wie entwickelte sich die Bundeswehr seitdem und welche Aufgaben hat die Bundeswehr? Wie wird die Zukunft für die Bundeswehr aussehen? In der Wehrpflicht hat jener Staatsbürger die Pflicht, dem eigenen Land über einen bestimmten Zeitraum in Streitkräften oder anderen Wehrformation zu dienen. Das kann im Bereich der Polizei oder im Katastrophenschutz sein. Jedes Land regelt unterschiedlich, ob und für wen eine Wehrpflicht notwendig ist. Die Wehrpflicht bezieht sich hauptsächlich auf die männliche Bevölkerung, einige Ausnahmen bilden Israel, Norwegen, Schweden und zum Teil China. Dennoch wird häufig gleichbedeutend von einer allgemeinen Wehrpflicht gesprochen. Eingeführt wurde in Deutschland die Wehrpflicht am 21. Juli 1956. Die Möglichkeit diesen Kriegsdienst zu verweigern, wurde bereits im Grundgesetz in seiner Urfassung ab 1949 vorgesehen. Die Wehrpflicht wurde im März 1956 aufgenommen, ebenso die Möglichkeit anstatt der Bundeswehr einen Ersatzdienst zu leisten. Dieser Ersatz sollte nicht länger als der Wehrdienst sein. Die Wehrpflicht wurde 1968 im Grundgesetz mit dem Artikel 12a geregelt.
1957 bis 2011 – Einberufung der Wehrpflichtigen
Das Bundeskabinett beschloss am 15. Dezember 2010 die Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 auszusetzen. Die Wehrpflicht besteht weiterhin, jedoch wurden keine Wehrpflichtigen in Zeiten des Friedens eingezogen. Alle Wehrpflichtigen wurden zum 1. Januar 2011 zum letzten Mal zwangsweise einberufen, seit dem 1. März 2011 allerdings nicht mehr gegen ihren Willen. Grundsätzlich sind alle Männer mit dem vollendeten 18. Lebensjahr wehrpflichtig und nach dem Grundgesetz Deutsche sind. Die Grenze zum Heranziehen war das 23. Lebensjahr. In Deutschland wurde durch den Zivildienst der Wehrdienst oder im Falle des § 1 des Kriegsdienstverweigerungsgesetzes vom 28. Februar erfüllt. Der Grundwehrdienst und Zivildienst betrug zuletzt seit dem 1. Juli 2010 sechs Monate. Der Zivildienst im Gegensatz zur Wehrpflicht dauerte vorher teilweise länger. Die Begründung lag darin, Wehrdienstleistende nach dem Grundwehrdienst als Reservisten zu Wehrübungen heranzuziehen.
Monatliche Dauer in Deutschland von Wehr- und Zivildienst
Von 440.000 erfassten Männer des Jahrganges 1980 leisteten 137.500 (31,25 %) den Grundwehrdienst, 152.000 (34,54 %) den Zivil,- oder einen anderen Ersatzdienst. Ausgemustert wurden 150.500 (34,2 %) oder aus anderen Gründen zur Wehrpflicht nicht eingezogen. Andere Länder und deren Praxis in der Wehrpflicht zu vergleichen ist nur bedingt möglich. Die geschichtlichen Erfahrungen in Deutschland schafften das Konzept in der damaligen Zeit als einzigartigen „inneren Führung“ und ein eng zusammenhängendes Leitbild des „Staatsbürgers in Uniform“. Die Einbindung in die allgemeine Gerichtsbarkeit stellte sicher, dass sich die deutsche Armee zu keinem Zeitpunkt in Richtung „Staat im Staat“ entwickeln wird. Daher wurde die Institution des Wehrbeauftragten geschaffen. Als Parlamentsarmee sollten an der Spitze ein Politiker und kein Militär stehen. Die Bundeswehr verteidigte das „Recht und die Freiheit des deutschen Volkes“ durch einen Eid und feierlichem Gelöbnis. Die Webseite forum-wehrpflicht.de enthält diese und weitere Informationen zur Wehrpflicht.